Paul Halbe:
Jeder sein eigener Unternehmer
Wege zu einem selbstbestimmten Leben
Zu den Lebensfreuden persönlicher Freiheit gelangt, wer seine Lust durch Disziplin und seine Ängste durch Mut – nicht Übermut – zu beherrschen weiß. Der Umgang mit den Feinden in uns selbst entscheidet darüber, ob wir selbstbewusst und ausgeglichen unseren Lebensweg gehen oder immer wieder in Abhängigkeiten geraten.
Wen Durststrecken und Mühsal nicht abschrecken, kommt nicht so schnell in Gefahr, vor sich selbst zu kapitulieren. Er wird seinen Lebensweg, dessen Auf und Ab, dessen Höhen und Tiefen einem Pilgerweg gleichen, unerschütterlich gehen. Und eigenverantwortliches Handeln jeder Fremdbestimmung vorziehen.
Seinen eigenen Weg gehen, kann nur, wer sich von inneren und äußeren Zwängen so weit wie möglich befreit. Dazu braucht es Selbstbewusstsein. Mit Motivation und Initiative kommt man den neuen Ufern näher. Die notwendigen intellektuellen Fähigkeiten sind Konzentration und Gedächtnis.
Das Führen eines Tagebuchs sowohl über die täglichen Ereignisse als auch über Einsichten, die gewonnen, und Erfahrungen, die gemacht wurden, ist das Kernstück jeder Selbstentwicklung. Fehler und Irrtümer sind die Ansatzpunkte der Selbstverbesserung. Die Einstellung anderen Menschen gegenüber sollte Wohlwollen sein. Freude am Leben ist die Frucht eines selbstbestimmten Lebens.
1. Kapitel
Die Balancierstange des Lebens: Selbstbewusstsein
Denken, reden und handeln sind die Lebensäußerungen, in denen sich unser Selbstbewusstsein darstellt. Wer sein Leben selbst bestimmen will, muss sich der Verantwortung für seine Gedanken, Worte und Taten klar sein — und daraus seinen Selbstwert entwickeln.
Arbeitsuchende bitten in ihren Bewerbungsschreiben in aller Regel um ein Vorstellungsgespräch. Sie tun das in der Überzeugung, dass die beigefügten Zeugnisse und die Daten des Lebenslaufs ihre Person nur unvollkommen erkennen …weiterlesen
2. Kapitel
Das Förderband in eine selbstbestimmte Zukunft: Fragen stellen
Neugier ist die Mutter des Fortschritts. Probieren und Üben sind die Vorstufen des Könnens. Mut zum Risiko eröffnet die Chance, Erfahrungen zu sammeln. Wer sein Leben selbstverantwortlich gestalten will, muss die Wirklichkeit von Tag zu Tag besser erfassen. … weiterlesen
3. Kapitel
Womit Sie sich nicht abfinden sollten: Handicaps
Keiner ist vollkommen; und in diesem Sinn hat jeder seine Handicaps. Nicht dass man sie hat, sondern wie man mit seiner Unvollkommenheit umgeht, entscheidet darüber, ob man zum Unternehmer seines Lebens wird oder nicht. Der Mensch ist ein unvollkommenes Geschöpf. Er irrt sich, macht Fehler. Er hat Verhaltensweisen, die ihn … weiterlesen
4. Kapitel
Wer sich nicht selber zwingt, wird gezwungen
Sich von Fremdeinflüssen und von seinen inneren Zwängen befreien, macht glücklich. Denn dann müssen Sie nur noch, wenn Sie auch wollen. Dazu brauchen Sie die Fähigkeit, entsprechend klarer Einsicht zu handeln — ohne nachzufühlen, ob es denn auch gut tut. Ein Leben nach Lust und Laune führt auf keinen grünen Zweig. … weiterlesen
5. Kapitel
Der Einstieg ins Selbstmanagement: Zeitplanung
Beim Selbstmanagement hat die Zeitplanung eine Schlüsselfunktion: Wer Herr seiner Zeit ist, beherrscht die wichtigste Ressource seines Lebens. Erwachsen werden heißt, selbständig über seine Zeit verfügen können. Daher sollte niemand seinen Tag beginnen, ohne überlegt zu haben, was er tun will. Nur wer Herr über die Verwendung seiner Zeit ist, hat die notwendige Freiheit, um … weiterlesen
6. Kapitel
Der Zündfunke zielstrebigen Agierens: Initiative
Zu einem selbständigen Leben gehört: Initiative entfalten. Nicht nur gegenüber seiner Umwelt, sondern vor allem sich selbst gegenüber. Permanente Selbstentwicklung führt zu selbstbewusster Lebensgestaltung. Initiative muss sowohl auf Selbstverbesserung als auch auf Verbesserung des Umfelds gerichtet sein. Von allein tut sich nichts. Rühren muss sich, aktiv werden, handeln, wer leben … weiterlesen
7. Kapitel
Wie die Freuden eines Marathonlaufs: Selbstverbesserung
Ohne Anstrengung einfach alles können. In jeder Situation. Wie ein junger Gott, genial und schön – so würden wir gerne auf der Bühne unseres Lebens agieren. Spontan tun, wonach einem zumute ist. Und nicht befürchten müssen, dass ein dickes Ende hinterher kommt. Essen und trinken nach Herzenslust. Zusammenleben mit wem man gerade möchte. Arbeiten ohne Zwänge. Aber von Kindesbeinen an erfahren wir … weiterlesen
8. Kapitel
Die Basis aller Leistungsfähigkeit: Konzentration und Gedächtnis
In mehr und mehr Berufen wird die Konzentrationsfähigkeit zu einem entscheidenden Leistungskriterium. Aber auch im Privatleben ist zunehmend höchste Aufmerksamkeit notwendig, um in der Komplexität des Lebensumfelds nicht unterzugehen. Nur so können die Risiken beherrscht werden und lassen sich Ziele erreichen. Das Erinnerungsvermögen muss hinzukommen. Nicht um als Gedächtnis-Akrobat auftreten zu können, sondern um handlungsfähig zu sein.
… weiterlesen
9. Kapitel
Dialog mit sich selbst: Das Tagebuch
Zur Selbstverbesserung muss man einerseits akzeptieren, unvollkommen zu sein, andererseits muss man davon überzeugt sein, die Freiheit des Handelns zu haben. Seine Freiheit zu nutzen, um sich als Person zu entwickeln, führt zu den Freuden des Erkennens und Erlebens. Bewährtes Mittel, sein Leben wie eine Pilgerreise zu sehen und zu gestalten, ist das Tagebuch. … weiterlesen
10. Kapitel
Die Power Station befriedigender Arbeit: Motivation
Dieses Kapitel enthält keine Hervorhebungen. Markieren Sie
selbst die Worte und Textpassagen, die Sie für wichtig halten!
Leuchtende Ziele sind die beste Motivation. Setzen Sie sich Ziele! Und malen Sie sich den Weg zu Ihren Zielen aus! Ganz konkret und voller Begeisterung. Große Ziele erreicht man in Etappen. Die sorgfältige Vorbereitung der einzelnen Etappen erhöht die Wahrscheinlichkeit … weiterlesen
11. Kapitel
Sind Sie konkurrenzfähig?
Was Arbeit ist und welcher Wert ihr gegeben wird, kann jeder von uns nur für sich selbst bestimmen. Arbeit ist ureigener Ausdruck unserer Persönlichkeit. Nur Verkürzungen dessen, was Arbeit ist, machen Tätigkeiten bewertbar durch einen Tarif oder ein Honorar. Die Zerlegung der Arbeit in Tätigkeiten, für die Lohn bezahlt wird, hat den Irrtum verbreitet, geldwerte Routineleistung sei schon alles. Aber unerbittlich macht der technische Fortschritt, machen vor allem Roboter deutlich: Arbeit muss mehr sein … weiterlesen
12. Kapitel
So wichtig wie das Schlafzimmer, die Küche oder
die Essecke: der persönliche Arbeitsplatz
Wer sein eigener Unternehmer sein will, braucht dafür seinen ganz persönlichen Arbeitsplatz. Was man von einem Arbeitgeber als eine Selbstverständlichkeit erwartet, sollte man von sich selbst genauso fraglos fordern. Denn in Sachen Selbstverbesserung ist jeder sein eigener Chef. Den persönlichen Arbeitsplatz für sich zu nutzen, muss Spaß machen wie ein Hobby. Schaffen Sie sich ihn! … weiterlesen
13. Kapitel
Was Sie auf Erfolgskurs bringt: Systematik
Nur systematisches Vorgehen kann von den Unzulänglichkeiten des Lebens wegführen. Das ist wie Schachspielen: Nicht der spontane Zug, sondern der gut überlegte Zug bringt den Erfolg. Voraussetzung ist das Erkennen und Durchschauen der uns umgebenden Systeme, um entsprechende eigene Systeme zu entwickeln. Das gilt insbesondere für den Beruf. Das gibt Selbstsicherheit auch in turbulenten Zeiten. Auch wenn manche … weiterlesen
14. Kapitel
Was nicht auseinander klaffen darf: Theorie und Praxis
Welches Vorurteil verbinden Sie mit dem Wort Theorie? Und mit dem Wort Praxis? Werfen Sie Ihre Vorurteile über Bord! Sie brauchen beides: Theorie und Praxis. Das ist ähnlich wie beim Wandern. Mit einer guten Karte kommen Sie ans Ziel. Aber Sie müssen Karten lesen können und körperlich fit sein. Wer seine intellektuellen Fähigkeiten genauso wie seine praktischen Möglichkeiten ständig verbessert, investiert richtig: in sich selbst. … weiterlesen
15. Kapitel
Nicht davon träumen, sondern damit zurecht kommen: Geld
Beim Geld hört der Spaß auf, heißt es. Und in der Tat: Wer mit Geld nicht umgehen kann, bringt sich und andere in Versuchung, beschwört Gefahren herauf. Es kommt zu Streit, Abhängigkeiten, Hartherzigkeit, Neid, Lüge, Armut, Hass, Machtmissbrauch, Verschwendung, Bestechlichkeit und anderem. Zur Lebenstüchtigkeit gehört, nicht nur Geld verdienen zu können, sondern es auch verantwortungsvoll … weiterlesen
16. Kapitel
Die Wiederentdeckung der leistungsstarken Gruppe
Die Fürsorglichkeit des Staates hat es vielen Menschen ermöglicht, ihr Leben als Single zu organisieren. Auch in den Unternehmen hat sich das Personalmanagement lange Zeit ausschließlich um den einzelnen Mitarbeiter gedreht. Doch jetzt hat man die überlegene Leistungsfähigkeit gut trainierter Gruppen wiederentdeckt. Um sich erfolgreich in die Arbeit einer Gruppe … weiterlesen
17. Kapitel
Das Gegenteil von Gelaber: sinnvoll miteinander reden
Sprache ist die Atemluft unseres Denkens. In unsere Muttersprache wachsen wir als Kinder hinein. Wer als Erwachsener seine Sprachfähigkeit weiterentwickelt, gewinnt mehr und mehr Möglichkeiten bewusster Lebensgestaltung. Über den gekonnten Umgang mit Sprache lassen sich in Gesprächsrunden Synergien hervorrufen, die nur von einer Gruppe im Zusammenspiel der Teilnehmer … weiterlesen
18. Kapitel
Das Fitness-Center eigener Lebensgestaltung: Selbstmanagement
Lebenstüchtig ist, wer sein Leben in eigener Regie gestalten kann. Dazu muss man sowohl seine geistigen Fähigkeiten wie auch seine charakterlichen Eigenschaften weiter entwickeln und ständig verbessern. Wie beim Schwimmen: Wenn man innehält, geht man unter. Oder beim Radfahren: Man stürzt. Wer sein Leben als selbstverständliche … weiterlesen
19. Kapitel
Woher unaufhörlich Chancen für
Verbesserungen kommen: Fehler und Irrtümer
Jeder von uns muss sich damit abfinden, dass er unvollkommen ist. Aber jeder hat auch die Fähigkeit, sich kontinuierlich zu verbessern. Wer glaubt, er brauche sich nicht zu verbessern, geht früher oder später unter. Wer sich dagegen ständig weiterentwickelt, erhält Tag für Tag Gelegenheit, durch Einsicht und Erfahrung Niederlagen in Siege zu verwandeln und Herausforderungen zu bestehen. Man gewinnt Lebenssicherheit. … weiterlesen
20. Kapitel
Was den Konfliktstoff im menschlichen
Zusammenleben erträglich macht: Wohlwollen
Ist das Leben nicht Kampf? Es ist Wettbewerb. Doch die Konkurrenten sollten fair miteinander umgehen, sich gegenseitig achten. Im Wettkampf schenken sich Sportler nichts, dennoch können sie Freunde sein. Über den Sport hinaus sollte gelten: anderen Menschen mit Wohlwollen begegnen. Wenn daraus Freundschaften werden … weiterlesen
21. Kapitel
Woraus Sie viel für sich machen können: Reisen
Eine Reise, die man aus dem Katalog bucht, mag der Erholung dienen. Wenn Sie indes neue Einsichten gewinnen und bereichernde Erfahrungen sammeln wollen, dann planen Sie Ihre Reisen wie ein Projekt selbst. Je gründlicher die Vorbereitungen, um so intensiver das Erleben. Ein Land lernt man am besten durch seine Menschen kennen. Versuchen Sie deshalb, Gastgeber zu finden, und seien Sie ein guter Gast. … weiterlesen
22. Kapitel
Womit Sie sich ständig Zukunftschancen
eröffnen: Kreativität
Wer Kreativität zur Quelle seines Lebens macht, gewinnt Ideenreichtum, Wagemut, Zuversicht, die Freiheit und die Freude unternehmerischen Handelns. Doch das ist nicht ohne Anstrengung zu haben. Die uns von Natur aus gegebene, aber durch Erziehung oft ramponierte Kreativität muss entwickelt, durch ständiges Üben erhalten und verbessert werden. … weiterlesen
23. Kapitel
Alles hat seine Zeit: Lebensphasen
Wir Menschen sind wandlungs- und anpassungsfähig und haben einen freien Willen. Aufgrund unserer Erbanlagen und entsprechend den Einflüssen unseres Umfelds in den ersten Lebensjahren entwickeln wir unsere Persönlichkeit. Jede Lebensphase schlägt sich in den folgenden nieder. Neu beginnen kann sein Leben niemand. Die größte Chance, in ein selbstbestimmtes Leben hineinzuwachsen, bietet sich denen, die in den frühen Jahren ihres Erwachsenseins bereit sind, an sich zu arbeiten. … weiterlesen
24. Kapitel
Der Treibstoff intensiven Lebens: Informationen
Noch nie gab es so vielfältige Möglichkeiten, sich zu informieren, wie heute. Wer sich das zunutze machen will, darf jedoch in der Fülle der Informationen nicht die Orientierung verlieren und muss den jeweiligen Wahrheitsgehalt abschätzen können. Auch sollte man auf die Glaubwürdigkeit der Informanten achten – und selber ein gewissenhafter … weiterlesen
25. Kapitel
Können Sie allein sein?
Wer mit sich im Reinen ist, hat sich akzeptiert. Er kann ertragen, dass er unvollkommen ist. Für sein Selbstbewusstsein braucht er nicht das ständige Lob von Mitmenschen. Als sein eigener Unternehmer … weiterlesen
26. Kapitel
Was im Zusammenleben unerlässlich ist:
gemeinsame Werte
Den Meinungsforschern haben insbesondere die jüngeren Arbeitnehmer in den späten 80er Jahren den Eindruck vermittelt, dass sie bei der Arbeit Spaß haben möchten, dass es ihnen um Lebensfreude, Selbstverwirklichung, Wohlfühlen, Kontakte, Zwanglosigkeit geht. Pflicht und Unterordnung, Fleiß und Leistungsdruck, Ordnung und Arbeitssystematik wurden als überholt angesehen.
… weiterlesen
27. Kapitel
Leben Sie gesund?
Sich in seiner Haut sein Leben lang wohl fühlen – danach sehnen wir uns. Und wir können eine Menge dafür tun: das Leben als Einheit von Körper, Geist und Seele verstehen, in jungen Jahren nicht auf Kosten späterer Jahre leben, Bewegung und zuträgliche Ernährung zu seiner Lebensweise machen, den inneren Schweinehund überwinden und den Versuchungen des Lebensumfelds widerstehen. Und: Freude verbreiten! … weiterlesen
28. Kapitel
Der Schlüssel für den Markt von Leistung
und Gegenleistung: Kompetenz
Wer ein selbstbestimmtes Leben führen will, muss danach trachten, sich seine berufliche Tätigkeit aussuchen zu können. Erste Voraussetzung: Meister seines Faches sein! Angebote zur Auswahl bekommt nur der, dessen Leistungsfähigkeit und Können dort bekannt ist, wo Positionen und Aufträge … weiterlesen
29. Kapitel
Eine selten gewordene Lebenseinstellung: dienen
Berufliche Leistungen sind die Voraussetzung für ein Leben in Wohlstand. Märkte, durch direkte oder indirekte Einflussnahme des Staates mehr oder weniger reglementiert, geben den Leistungen einen in Geld ausgedrückten Wert. Doch es gibt Leistungen, die keinen Markt haben und vom Staat nicht reglementiert werden können: das freiwillige Dienen ohne Gegenleistung. Einander dienen jenseits von Angebot und Nachfrage, jenseits von Gesetzgebung und Staatsausgaben – daraus ergibt sich Lebenssinn. … weiterlesen
30. Kapitel
Freude – nur ein Götterfunke?
Der Wunsch nach Freude beseelt alle Menschen. Aber die Unvollkommenheit und Boshaftigkeit in der Welt rauben vielen Menschen die Freude. Der Versuch, beseelende Lebensfreude durch eine Vergnügungsindustrie zu schaffen, oder der Versuch, Freude durch Veranstaltungen in Kulturpalästen und auf Paradeplätzen hervorzurufen, fruchten nicht. Denn die Aneinanderreihung flüchtiger Freuden
… weiterlesen