Das Evangelium am
Sonntag, 3
. Dezember 2023

1. Advents­sonntag

Wachsam sein!

Der Evangelist Markus gibt die Worte Jesu wieder, mit denen dieser seine Wiederkehr mit großer Macht und Herrlichkeit ankündigt. Jesus hebt indes hervor, dass den Zeitpunkt niemand kennt.

Der Text des Markus-Evange­­liums: Kapitel 13, die Verse 24 bis 37. Jesus sagt:

„Nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. 

Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auser­wählten aus allen vier Windrich­tungen zusam­men­führen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht. 

Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. 

Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verant­wortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! 

Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitter­nacht, ob beim Hahnen­schrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!“

Unser Planet ist einge­bunden in das Werden und Vergehen der Himmels­körper aufgrund der kosmi­schen Prozesse und Ereig­nisse. Die Erde wird unter­gehen. Und damit auch das Menschen­ge­schlecht. Wir glauben an den Schöpfer, den Verur­sacher des Alls, der uns als „Vater“ von seinem „Sohn“ bekannt gemacht worden ist. Er hat uns die frohe Botschaft von Gottes jensei­tigem Reich gebracht.

Allzu gerne würden wir die Vorzeichen des Weltun­ter­gangs erkennen. Und manche Menschen haben tatsächlich gemeint, sie erkennen zu können – der Zeitpunkt kam, aber kein Weltun­tergang. Es wird keine konkrete Vorankün­digung geben. Unser Leben soll eine ständige Vorbe­reitung sein. Ein solches Leben kann nur führen, wer auf seinem Lebensweg wachsam bleibt. Dann ist der Zeitpunkt unerheblich.

Fürbitten

Der Sinn unserer Freiheit 

Als seine Kinder hat Gott uns ihm ähnlich, nicht als ihm gleich geschaffen. Wir sind unvoll­kommen. Er hat uns aber Herz und Verstand, Kraft und Willen sowie Freiheit geschenkt, so dass wir unser Leben entspre­chend seinen Lehren als Pilger verstehen und gestalten können. Durch die Pforte des Todes können wir in sein Reich der ewigen Glück­se­ligkeit gelangen.

Herr, unser Gott!

(1) Wegen unserer Unvoll­kom­menheit hast du uns Freiheit gegeben. Denn nur aufgrund unserer Freiheit können wir uns auf deine Vollkom­menheit hin verbessern. Gib uns die Erfah­rungen und Einsichten, unsere Talente auf dich hin zu nutzen!  Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!

(2) Wir irren uns und machen Fehler. Aber oft sehen wir das nicht ein, sondern handeln in der Überzeugung, wir seien vollkommen wie du. Manche tun sogar so, als seien sie unsterblich. Rette uns vor der Lebenslüge, wir seien wie du allwissend und allmächtig!  Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!

(3) Viele Menschen begnügen sich mit der beschei­denen Vorstellung, es gäbe nur dieses vom Tod begrenzte Leben. Vom Staat erwarten sie, dass er Wohlstand für alle schafft. Bewahre uns vor dem Irrtum, dass ein Leben voller  Reichtum und Vergnügen die Erfüllung unseres Lebens ist!  Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!

(4) Als Christen neigen wir dazu, der Radika­lität deiner Botschaft vom Reich Gottes auszu­weichen. Wir werden unserer Freiheit jedoch nicht mit Lippen­be­kennt­nissen gerecht. Behüte uns vor Schein­hei­ligkeit und stärke uns statt­dessen in liebe­vollem Handeln!   Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!

(5) Alle Dikta­toren, Machos und Anführer üben Macht aus. Sie wollen, dass wir ihnen, nur ihnen gehorchen. Sie wollen uns unserer Freiheit dir gegenüber berauben. Sie sind Feinde der Freiheit. Schütze uns vor denen, die sich an deine Stelle setzen!  Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!

Amen

Hinweise:

Orate fratres

Betet Schwestern und Brüder!

Ich glaube an Gott, den ich als Vater ansprechen darf. Er ist in allem vollkommen. Ich bin sein unvoll­kom­menes Geschöpf. Sein Reich ist mein Lebensziel.

Vater unser im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schul­digern. Und führe uns nicht in Versu­chung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Gott, unser Herr!

In der Gestalt des Menschen­sohnes Jesus hast du dich offenbart. Geboren hat dich Maria aus Nazareth.

Gegrüßet seist du Maria! Du bist voll der Gnade. Der Herr ist mit dir. Du bist gesegnet unter den Frauen. Denn der Herr ist die Frucht deines Leibes. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder!

Jesus hat Folter und Hinrichtung als Gottes- und als Menschensohn auf sich genommen. Für uns Menschen, um unseres Heiles willen. Er ist von den Toten aufer­standen! Zu ihm bete und ihn bitte ich:

  • Hilf mir, in meinem Glauben standfest zu sein!
  • Hilf mir, voller Hoffnung auf dein Reich hin zu leben!
  • Hilf mir, ein liebe­voller Mensch zu sein!

Es ist wieder Krieg. Die Geißel der Menschheit, die wir nach den Gräueln des zweiten Weltkriegs in Europa für überwunden hielten, hat uns erneut in Angst und Schrecken, in Wut und Ohnmacht versetzt.

Herr, unser Gott, wir bitten dich um Hilfe und Beistand:

  • Für die Mütter und ihre Kinder, die auf der Flucht sind.
  • Für die Menschen, deren Zuhause zerbombt worden ist.
  • Für die kriegs­ver­letzten Männer und Frauen, die in den Kranken­häusern um ihr Leben kämpfen.
  • Für alle, die todes­mutig ihr Leben für ihre wehrlosen Angehö­rigen und Mitbürger einsetzen.
  • Für die Journa­listen, die trotz Lebens­gefahr wahrheits­gemäß zu berichten versuchen.

Vater unser im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schul­digern. Und führe uns nicht in Versu­chung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Herr, unser Gott, wir beten zu dir:

  • Lass die dem Krieg ausge­setzten Menschen unsere liebe­volle Anteil­nahme und Hilfe erfahren!
  • Lass die Mütter in ihren Gebeten deine Nähe spüren!
  • Lass die Menschen ihre Todes­angst im Glauben an dich überwinden!
  • Lass die Kinder den Schutz und die Kraft ihrer Eltern spüren!
  • Lass keinen Menschen in einsamer Angst ersticken, sondern lass alle in der Gemein­samkeit mit dir Halt finden!

Vater unser im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schul­digern. Und führe uns nicht in Versu­chung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Heilige Maria, Mutter Gottes! Nach seiner Aufer­stehung ist dein Sohn, unser Herr, dir und seinen Jüngern erschienen. Alle haben den Heiligen Geist empfangen. Durch Taufe und Firmung wurde er auch uns zuteil.

Wir bitten deinen Sohn, dass der Heilige Geist in dieser Welt so wirksam wird, dass nicht immer mehr Menschen in Selbst­sucht, Lieblo­sigkeit und Macht­miss­brauch verfallen und diese Erde zerstören. Wir bitten dich:

  • Bringe uns zu der Einsicht, dass nicht wir die Herren dieser Welt sind, sondern du, Gott, unser Vater.
  • Bringe uns zu dem Einge­ständnis, dass wir unvoll­kommene Menschen sind, die Fehler machen und sich irren.
  • Zerstöre in uns den Übermut, mit wissen­schaft­lichem Fortschritt und staat­licher Macht eine heile Welt schaffen zu können.
  • Bringe uns zu der Erfahrung, dass allein in Liebe gelebtes Einstehen fürein­ander unserer Würde als deine Kinder gerecht wird.
  • Bringe uns zu dem Bewusstsein, dass nur du, Gott, unser Vater, allmächtig bist und alle Macht­haber dieser Welt dagegen sterblich sind und dass sie sich vor dir verant­worten müssen.

Vater unser im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schul­digern. Und führe uns nicht in Versu­chung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Kriegs­zeiten durch­ziehen die Geschichte der Menschheit, haben sie weitgehend bestimmt. Denn Macht­haber verfallen immer wieder in den Wahn, mit Militär­gewalt selbst­herrlich sich durch­setzen zu können. Mit dem Einsatz unseres Lebens wollen wir uns dem entgegen stellen. Deshalb bitten wir dich:

  • Hilf uns, unsere Herzen frei von Hass zu halten!
  • Erinnere uns an dein Gebot der Feindesliebe!
  • Lähme die Fäuste der Tyrannen!
  • Halte die Eltern dazu an, ihren Kindern ein Vorbild des Friedens zu sein!
  • Bewahre uns vor dem Irrglauben, den Teufel in uns und in den Tyrannen aus der Welt schaffen zu können!

Vater unser im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schul­digern. Und führe uns nicht in Versu­chung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Gegrüßet seist du Maria! Du bist voll der Gnade. Der Herr ist mit dir. Du bist gesegnet unter den Frauen. Denn der Herr ist die Frucht deines Leibes. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder!

Gott, unser Vater, wir preisen dich als unseren Schöpfer. Wir danken dir, der du dich in Gestalt deines Sohnes uns offenbart hast. Wir lieben dich beseelt vom Heiligen Geist.

Amen

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