Warum zehn Gebote?
Die „10. Gebote“ des Alten Testaments in der katechetischen Auslegung der Katholischen Kirche wurden mir als Selbstverständlichkeit meines sozialen Umfelds vorgelebt. Milieu, in das ich hineingeboren wurde. Sonntags in die Kirche. Da gab es den Pfarrer. An den Religionslehrer des Gymnasiums kann ich mich erinnern. Seine legere Art gefiel mir.
An Veranstaltungen der Pfarre erinnere ich mich nicht. Kaum erinnern kann ich mich an meine erste hl. Kommunion. Es gibt Fotos: meine Oma und ich in Festtagskleidung. Ich war nie Messdiener. Bis zum Stimmbruch Chorknabe am Dom. Als Student war ich in der katholischen Studentengemeinde. Pater Mariaux S.J. hat meinen Glauben grundgelegt.
In meinen Berufsjahren waren Einrichtungen der Kirche zeitweise mein Arbeit- beziehungsweise Auftraggeber. An Intensität hat mein religiöses Leben erst in den letzten Berufsjahren zugenommen. Ich habe viel gelesen, vorhandenes Wissen wieder hochgeholt und auf dem Hintergrund meiner Erfahrungen reflektiert.
Orientierungshorizont in meinem Leben sind die zehn Gebote. Eine Phase der Vertiefung war die Zeit, als meine Lebenspartnerin zum katholischen Glauben konvertierte. Aus einer sogenannten Mischehe stammend, ist sie im Sozialismus der Sowjetzeit groß geworden, hat sie Kirche nie kennengelernt. Ihre Eltern waren ihr Verhaltensvorbild: Ein guter Mensch sein.
Der auf dieser Website veröffentlichte Text spiegelt Reflexionen wider, die bei der Umsetzung meines Glaubens in Denken, Reden und Handeln von Bedeutung sind. Mir ist bewusst, dass alles mit allem im Zusammenhang steht, ich aber in meiner Unvollkommenheit mich nur bruchstückhaft damit zu beschäftigen vermag.
Ich veröffentliche „Meine Zehn Gebote“, weil ich mich als Mitglied des „Volkes Gottes“ verstehe und meinen Glauben nicht als Privatsache betrachte, sondern mit der Aufgabe verbunden, Zeugnis dafür abzugeben. Weder durch ein theologisches Studium noch durch eine Weihe und kirchliche Beauftragung bin ich legitimiert.